Donnerstag, 5. März 2020

Frühjahrstrial am 1.3.2020 in Kerzenheim / Rheinland-Pfalz


Die Trialsaison 2020 stand in den Startlöchern und Michel hatte fleißig über den Winter mit mir trainiert um in unserem, nun 2. Meisterschaftsjahr in der grünen Spur gute Resultate erzielen zu können.
Da der Winter der zweit mildeste seit Wetteraufzeichnung gewesen war, konnten wir auch entsprechend oft trainieren, obwohl die Bodenverhältnisse auf unserem Idsteiner  Vereinsgelände zeitweise durch andauernden Niederschlag katastrophal gewesen waren.
Im Regen und Schlamm fahren hatte Michel auf jeden Fall ausgiebig in den letzten 4 Wintermonaten trainieren können und er hatte schon einen regelrechten Koller gegen verschlammte Gelände entwickelt.
Da die Nacharbeit nach solch einem Schlammassel auch mir immer eine Menge Nacharbeit bzgl. Reinigung und Pflege des Sportgerätes bescherte, war auch ich nicht unbedingt böse über bessere Wetterbedingungen.
Das Gelände in Kerzenheim konnte auch unter nassen Bedingungen durch den eher sandigen Boden Nässe vertragen und so fuhren wir dann auch mit einem guten Gefühl an diesem Sonntagmorgen um 7.00 Uhr los, um den 1. Wettkampf 2020 in der Pfälzischen Landesmeisterschaftsserie als Testlauf für dieses Jahr zu bestreiten.
Die Temperaturen lagen bei unserer Ankunft bei 8 Grad und lediglich die geschälten Baumstämme, die in manchen Sektionen verbaut waren, zeigten sich naturgemäß von ihrer glitschigen Seite die ein Umstellen der Fahrtechnik an diesen Hindernissen erforderlich machte. Sonst war das Gelände in einem sehr guten Zustand.
Bei der technischen Abnahme des Motorrads stellte sich dann durch einen, meiner Meinung nach sehr kleinlichen Kommissar heraus, dass unsere Maschine laut Europäischem Reglement ein zu langes Endstück am Endschalldämpfer besaß und obwohl dies ein Originalteil des Herstellers war, musste ich mich fügen und kurzerhand mit einer kleinen Säge für konforme Bedingungen sorgen.
Nachdem der Schnuddel dann auf 5mm Länge gekürzt war, konnte es auch schon in die 1. von 4 Runden mit 7 Sektionen gehen.
Michel konnte in Sektion 1 seine ganze Routine ausspielen und machte hier in keiner von 4 Runden einen Fehler. Sektion 2 war da schon eine andere Hausnummer bei der es galt aus einer Senke heraus, bergauf über 3 größere Steine genau die Fahrspur zu treffen und den Mut zu haben am Gas zu bleiben bis man ein weiteres Steinfeld erreichte das es dann noch galt zu durchfahren. Hier sammelten wir schon insgesamt 9 Strafpunkte in 4 Runden ein aber der letzte Durchlauf klappte da fast schon fehlerfrei mit einem Fuß und das hatten an diesem Tag nicht viele Fahrer geschafft.
Sektion 3 war viel zu leicht für Michel und wurde 4x mit null Fehlern beendet.
Sektion 4 war eine reine Hangsektion wo viel Gefühlvolle Fahrweise gefragt war und das liegt Michel naturgemäß. Bis auf einen kleinen Patzer in der 1. Runde mit einem Fuß, konnte er auch hier immer Fehlerfrei am Ausgang ankommen.
Sektion 5 war eine mittelschwere Sektion mit einem Eingangsstein, wo glaube ich, kein Fahrer ohne einen Fuß zu setzen durchgekommen war. Der Rest war eine 3er Kombi aus einem Fels vor einem Hang und 2 Felsen im Hang die es galt zügig und genau zu fahren.
Michel sammelte hier 3 unnötige Strafpunkte ein, aber alles in allem hatte er auch diese Sektion gut gemeistert.
Und dann kam Sektion 6 die an diesem Tag im letzten Drittel die größte Herausforderung darstellte. Es galt in der Anfahrt dieses Abschnitts durch eine enge Steinformation hindurch, bergauf eine 180 Grad Kurve auf Felsplatten zu befahren und anschließend quer zum Hang über weitere, größere Steine den Ausgang zu erreichen. Hier wurden, glaube ich, die meisten Strafpunkte gesammelt.
Michel kassierte hier seine einzige 5, weil ihm in der Anfahrt der Felsplatte das Vorderrad wegrutschte und er über den Lenker abstieg. Sonst hatte er mit 3,2,2 Füßen, hier insgesamt 12 Fehlerpunkte kassiert.
Sektion 7 befand sich dann in der gefahrenen Runde wieder am Ausgangspunkt am Fahrerlager und bestand aus einigen größeren Steinen die es galt genau zu durchfahren und von ihnen herunter zu springen. Michel konnte auch hier 4 Mal fehlerlos den Ausgang erreichen. Insgesamt waren es also Sektion 2 und 6 die an diesem Tag die Spreu vom Weizen trennte.
Mit 12/5/9/5 Strafpunkten also 31 Füßen beendete er diese Veranstaltung in Kerzenheim und nachdem Michel seine letzte Rundenkarte abgegeben hatte kam er zu mir und sagte: "Jo, es hat gereicht"! Ich fragte wofür? Ich hatte mich überhaupt nicht um den Punktestand gekümmert und er sagte:"Ich bin 1.".
Das hätte ich wirklich nicht erwartet und wie sich dann noch bei näherem Betrachten der Punktetafel herausstellte, hatte er sogar noch 12 Strafpunkte Abstand zum Zweitplatzierten.




Nach der Siegerehrung und einem leckeren Mittagessen machten wir uns dann wieder auf den Heimweg und wir quatschten noch ein wenig über diesen erfolgreichen Veranstaltungstag.