Mittwoch, 17. April 2019

Landesmeisterschaft Hessen-Thüringen 2019 / 1. Lauf Hammelbach und 2. Lauf Schlierbachtal


Nachdem die Saison 2018 auf Ebene der Landesmeisterschaft Hessen-Thüringen doch sehr erfolgreich verlaufen war, freuten wir uns auf eine neue Herausforderung in 2019.
Die grüne Spur der Klasse 4 "Fortgeschrittene", die es dieses und sehr wahrscheinlich nächstes Jahr zu bestreiten galt, beendete zum Einen die, ich nenne sie mal "8-Jährige Anfänger-Ära" über die 3 ersten Klassen Automatik, Rot und Schwarz und läutete zum Anderen ein neues Level der jetzt noch 3 letzten Leistungsklassen Grün, Blau und Weiß ein.
Außerdem hatte dieser Umstand nun auch zur Folge dass man jetzt in den Sektionen der 3 oberen Klassen fahren konnte und somit fortan zu den "Großen" gehörte, ich denke auch ein nicht zu unterschätzender, psychologischer Aspekt.
Des Weiteren sollte die neue Klasse auch zu ein wenig mehr Entspannung bezüglich des Anstehens vor einer Sektion im Wettkampf beitragen, da diese oberen Klassen in der Regel mit deutlich weniger Startern besetzt sind.
Also machten wir uns freitags mit Sack und Pack auf nach Hammelbach in den schönen Odenwald und schlugen auf der Wiese des Fahrerlagers unser Camp auf.
Die Wettervorhersage hatte hier und da mal ein paar Schneeschauer vorausgesagt, aber darüber machten wir uns keine Gedanken.
Nach einer ausgiebigen Geländebesichtigung zeichnete sich in der einen oder anderen Sektion schon einmal der doch deutlich höhere Schwierigkeitsgrad ab, aber da wir dieses Jahr als Lehrjahr angesetzt hatten und uns (zumindest mir) schon klar war, dass es auch Sektionen geben wird die nicht komplett zu bewältigen sein sollten, machte ich mir darüber nicht sonderlich Gedanken.
Gegen Abend setzte dann leichter Schneefall ein und das Fahrerlager wurde allmählich weißer und weißer. Wir hofften auf jeden Fall das die weiße Pracht bis zum nächsten Morgen verschwunden sein würde, was sich dann zum Glück auch bewahrheitete.
Der Samstag startete also wie immer mit der Fahrernennung und der technischen Abnahme und so starteten wir pünktlich um 13.00 Uhr in die erste Sektion von 28 zu fahrenden.
Erwartungsgemäß gab es in den folgenden Sektionen einige 5 er-Wertungen aber von Runde zu Runde konnte man bei Michel schon eine Verbesserung seiner Fehler erkennen.
Was Ihm allerdings immer noch Schwierigkeiten bereitete, war sein Kampfgeist und die damit verbundene Frustration wenn es einmal nicht gleich so lief wie erwartet. Das erfolgsverwöhnte Fahren aus der letzten Saison steckte einfach noch sehr tief in ihm und ich musste Michel mehrfach daran erinnern dass es in diesem Jahr nicht um den Sieg gehen würde sondern nur um Erfahrung.
Aber erzählt mal einem, mit Adrenalin vollgepumpten, pubertierenden Teenie, dass er das so sehen soll...ZWECKLOS.
Also ging dieser 1. Veranstaltungstag mit vielen Fluch-Triaden und Wutanfällen zu Ende und Michel erreichte einen 6. Platz der ihn in keinster Weise befriedigte. Ich hingegen fand, dass er das schon recht gut gemacht hatte, sah aber natürlich auch sofort wieder einiges was wir an Technik verbessern konnten. Abends, nach dem Wettkampf fing es dann erneut an zu Schneien, aber diesmal deutlich heftiger und dann auch die ganze Nacht hindurch und der nächste Morgen zeigte folgendes Bild des Fahrerlagers bei minus 2 Grad....





...des Trialgeländes...




...und der Umgebung...




Ich konnte mir zu diesem Zeitpunkt einen Wettkampf nicht wirklich vorstellen, zumal es für Michel sowiso schon nicht so leicht werden sollte.
Die Sonne ging dann aber, entgegen der Wettervorhersage, langsam hinter den Nebelschwaden Hammelbachs auf und fing an, die gut 15 cm Schnee zu bearbeiten.
Die Sektionen auf dem Wettkampfgelände wurden mit vereinten Kräften abgekehrt und bei den vereisten Felsen und Steinen wurde ein Stoßgebet gesprochen, dass sie doch bitte ihre Eisschichten in 3 Stunden zu verlieren haben.
Tatsächlich war das Gelände dann zum Start relativ gut befahrbar und der Wettkampf startete wie geplant um 11.00 Uhr Odenwälder Ortszeit.
Michel hatte, wie am Vortag auch schon, mit seinem Ego zu kämpfen wenn etwas mal nicht so klappte wie von Ihm erhofft und man verdaddelte entsprechend oft auch viele Passagen nur, weil man sich über sich selbst ärgerte. Ein altes, totgeglaubtes Problem flammte erneut  auf und es galt daran in dieser Saison zu Arbeiten und den Frust zu bekämpfen.
Viele Sektionen klappten aber auch hervorragend und wurden mit einigen 0ern belohnt.
Mehr als ein 7. Platz und die Punkte des 6. Platzes waren aber leider nicht abzustauben und so hatten wir am Ende des 2. Wettkampftages 20 Punkte auf unserem Konto eingefahren und waren wieder mal um einiges an Erfahrung reicher.